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AutorenbildKatrin Beer

Denglish

Knowhow oder Know-how? Web Shop, Web-Shop oder Webshop? Was so geläufig ist und sich leicht ausspricht, macht Schwierigkeiten beim Schreiben. Eine kleine Orientierungshilfe für Ihren Sprachalltag. Bei Korrekturaufträgen findet text-profi.ch oft ein Wirrwarr bei der Schreibung von englisch-deutschen Wortkombinationen vor. Häufig ist die Entwicklung von neuen Produkten und Prozessen schneller als die Regelung, wie man die Bezeichnung korrekt schreiben soll. Wo sich Englisch und Deutsch also mischen, ein sogenanntes "Denglish" entsteht, kennen viele die Schreibung (noch) nicht. Und da viele Neuerungen aus dem englischsprachigen Raum stammen, gibt es oft gar keine adäquate deutsche Übersetzung. So ist es für uns selbstverständlich geworden, einen Begriff zu googlen oder ein Lied zu downloaden. Auch Knowhow  oder online  sind schon zum Allgemeingut geworden. Aber wie schreiben wir mehrgliedrige Ausdrücke, damit der deutschsprachige Leser bei Kombinationen von Fremdwort mit Nicht-Fremdwort nicht stolpert? Worauf muss man beim Schreiben achten? Ein wichtiges Entscheidungskriterium ist die Wortart.

Webshop oder Web-Shop oder Webshop? Zwei englische Nomen schreiben wir - wie im Deutschen ja auch - in der Regel zusammen. Aus Eisen und Bahn entsteht Eisenbahn. Aus web und shop entsteht Webshop, aus cash und flow Chashflow.  Und weil wir diese Begriffe im Deutschen verwenden, werden sie grossgeschrieben. Bei langen oder noch nicht geläufigen Kombinationen liegt es im Ermessen des Schreibenden, ob er zwei Begriffe zusammen schreiben oder mit Bindestrich koppeln möchte, so zum Beispiel beim Wort Facilitymanagement (alternativ auch: Facility-Management). High-tech, Hightech, high tech oder High tech? Adjektive und Nomen schreibt man in Anlehnung an die Originalsprache getrennt: aus mobile und banking entsteht eigentlich mobile Banking. Nur besteht hier die Gefahr, dass der deutschsprachige Leser das mobile deutsch auszusprechen beginnt, da es ja auch im Deutschen das Wort "mobil" gibt. Um das zu verhindern, rät text-profi.ch, auch den ersten Bestandteil grosszuschreiben, also Mobile Banking oder Native Apps . Die Grossschreibung markiert dem Leser, dass die beiden Begriffe zusammengehören; im Idealfall stellt die lesende Person intuitiv auf die englische Aussprache um. Ist der erste Bestandteil ein betontes Adjektiv, dann schreibt man das Wort zusammen, also Hardware oder Hightech. Checkin oder Check-in? Verbindungen aus Verb und Partikel schreibt man zusammen, also aus count und down entsteht der Countdown, aus black und out das Blackout. Begriffe, die man mehrheitlich als Tätigkeit empfindet, schreibt man mit Bindestrich, also Check-in und Check-out. Den Bindestrich richtig einsetzen Ebenfalls mit Bindestrich koppelt man englische Wörter aus drei und mehr Teilen, etwa Bond-Floor-Pricing oder Cross-Media-Marketing. Bei Zusammensetzungen aus Fremdwörtern und Nicht-Fremdwörtern schreibt man mit Bindestrich, wenn Begriffe aufeinandertreffen, die entweder in dieser Kombination noch fremd sind -  z. B. Website-Gestaltung - oder wenn zwei Vokale aufeinandertreffen, etwa bei Lobby-Arbeit. Übrigens: Auch wenn dem Schreiber ein gewisser Spielraum bleibt, rät text-profi.ch, die einmal gewählte Variante im ganzen Text zu verwenden. Welche Themen rund um die Sprache interessieren Sie für Ihr Unternehmen? Schreiben Sie an info@katrinbeer.ch. Mit etwas Glück erscheint Ihre Fragestellung im nächsten Blog. Bis zum nächsten Mal Katrin Beer

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